Der zweite Band legt einen speziellen Fokus auf das spätere Oeuvre des Meisters und untersucht unter anderem wie Raphael die Linien und Schraffungen einsetzte, um mit wenigen Mitteln den Körper, die Bewegung sowie die räumliche Anlage wiedergab. Nichts Überflüssiges kann man in seinen Gemälden finden. Gegen Ende seines Lebens vertiefte Raffael die Formprobleme noch weiter, wie es die Ausmalung der Loggien des Vatikans und die von ihm entworfenen Fresken der Farnesina bezeugen. Er lebte nur 37 Jahre. Aber diese Jahre sahen eine Revolution, welche die italienische Kunst umwandelte, ohne sie zu zerstören, und auf den Grundlagen der alten eine neue aufbaute, eine Revolution, welche die Lehren Giottos und Masaccios und Leonardos mit gleichem Eifer verkündigte und schlieβlich den Malern eine gesellschaftliche Rolle gab.